Anastasia und das Schachspiel

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Von Wilhelm Heinse

195 Seiten, gebunden, 2010

Überarbeitete Neuausgabe des Originals von 1803

Jens-Erik Rudolph Verlag


In dem erstmals im Jahre 1803 erschienenen Roman "Anastasia und das Schachspiel" berichtet ein imaginärer Italienreisender in Briefform über seine Reiseerlebnisse, die sämtlich um das Schachspiel kreisen. Durch dieses Buch wurden die Theorien der italienischen Schachschule, welche zu dieser Zeit eine herausragende Stellung in Europa einnahm, im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht. Als Grundlage dienten hierbei ausgewählte Auszüge aus Werken führender italienischer Schachtheoretiker (Ercole del Rio und Giambattista Lolli), welche der Autor Wilhelm Heinse zu diesem Zweck in die deutsche Sprache übersetzt hatte. Heinse verknüpfte die italienische Schachlehre mit einer romantischen Erzählung, in deren Mittelpunkt die Muse des Schachspiels Anastasia stand. In diesem Erzählrahmen diskutierte er verschiedene historische, philosophische bzw. kulturelle Aspekte des Schachspiels. Diese Erörterungen verdeutlichten auch den großen Stellenwert des Schachspiels im damaligen gesellschaftlichen Leben. Den nachhaltigen Eindruck, welchen Heinses Anastasia in der Schachwelt hinterlassen hat, kann man z.B. an der bis in die heutige Zeit andauernden Bekanntheit des sogenannten "Matt der Anastasia" ablesen.

Das Buch gliedert sich in drei Blöcke. Zu Beginn (Briefe 1-3) überwiegen die Reiseberichte und die Wiedergabe der schachlichen Aktivitäten des Italienreisenden und seiner Bekanntschaften. Anschließend werden längere Passagen aus einem italienischen Lehrbuch wiedergegeben (Brief 4-6). Im abschließenden Kapitel (Brief 7) wird eine Sammlung von Studien bzw. Mattproblemen vorgeführt.

Der Originaltext wurde in dieser Neuausgabe ungekürzt übernommen, inklusive der traditionellen Zeichensetzung und Rechtschreibung. Lediglich einige offensichtliche Fehler wurden korrigiert. Gegenüber dem Original wurden aber zahlreiche Schachdiagramme hinzugefügt. Außerdem wurde den Beschreibungen der Zugfolgen die heute übliche figurine Partienotation angefügt. Diese beiden Maßnahmen sollen die Lesbarkeit des Originaltextes verbessern.

Über den Autor:
Johann Jakob Wilhelm Heinse (15. Februar 1746 - 22. Juni 1803) war im 18. Jahrhundert ein vielgelesener Schriftsteller, ist aber z.B. im Gegensatz zu seinen berühmten Zeitgenossen Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller heute leider nahezu unbekannt. Heinses damalige Popularität gründete sich insbesondere auf den Erfolg seines Hauptwerkes "Ardinghello und die glückseeligen Inseln". In diesem aufklärerisch geprägten Künstlerroman verarbeitete Heinse die Erlebnisse einer Italienreise, die er von 1780 bis 1783 unternommen hatte, und die er im Rückblick als das prägendste Erlebnis seines Lebens empfand. Heinses Werk beeinflusste nachhaltig Friedrich Hölderlin sowie zahlreiche Vertreter der Romantik.

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