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Luftmenschen

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Die Schachspieler von Wien, Materialien und Topographien zu einer städtischen Randfigur 1700-1938

Von Michael Ehn und Ernst Strouhal

72 Seiten, kartoniert, 1998

Sonderzahl Verlagsgesellschaft m. b. H., Wien


"Fast täglich besuchte ich den Schachclub auf dem Graben, wo ich bedeutende Männer im Kampfe traf, die Generale La Tour, Wimmer, und als obersten Schachmeister den berühmten Allgeyer, einen geborenen Schwäbisch-Vorderösterreicher, und gewesenen Kriegsverpflegungskommissär, dem es übrigens schmal zu gehen schien. Die Frucht seiner Bekanntschaft war sein Besuch am kommenden Morgen, mit vielen vergoldeten Schmeicheleien über mein Spiel und meine Fähigkeit, durch einen Lehrcursus von 6 Stunden bei ihm für die Kleinigkeit von 6 Dukaten am Ende des Cursus zu bezahlen, erst ein rechter Schachmeister zu werden. Es blieb mir nichts übrig, ich mußte mich dazu verstehen. Es wurde auf der Stelle mit der ersten Stunde angefangen und mit der Bitte um zwei Dukaten Vorschuß geschlossen. Ein paar Tage darauf brachte er mir sein Schachbuch, mit 6 Gulden zu bezahlen, und verlangte dazu die letzten 4 Dukaten. Da half kein Zögern. 'Vier Dukaten heut sind mir so wichtig, als morgen 300 Gulden. Herr! Haben Sie denn kein Christenherz?' Damit aber, was das Schlimmste war, endigten auch die Stunden. 'Es ist ein Spaß', hieß es dann, 'wozu braucht ein Spieler wie Sie noch Stunden? Spielen Sie lieber recht fleißig mit mir im Club, das ist die beste Stärkung', versteht sich, die Partie um 1 Gulden, die ich meistens verlor."

Karl Heinrich Ritter von Lang, um 1820

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