Das 1 x 1 des Endspiels

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Ein Lehr- und Lesebuch der Endspielkunst

Von Hans-Hilmar Staudte und Milu Milescu

228 Seiten, kartoniert, 4. Auflage 2022, original erschienen 1964

Joachim Beyer Verlag


Die Jugend will lieber angeregt als unterrichtet sein (Goethe)

Zum Geleit

Das 1 x 1 ist die Grundlage der Rechenkunst. Nun muß man ja auch im Schach rechnen und dies besonders im Endspiel. Erwarten Sie jedoch nicht von diesem höchst vergnüglichen Buch einen "Stein der Weisen", den es im Schach nun schon gar nicht geben kann. "Das 1 x 1 des Endspiels" ist also keine systematische Darstellung der Endspiele, und vielleicht sagen Sie deshalb, der Titel sei Spiegelfechterei. Mitnichten! Die klug getroffene Auswahl der zahlreichen Beispiele, deren Vergleich mit bestimmten Endspielregeln, Analogien in Hülle und Fülle gestalten das Buch ungemein anregend und lehrreich.

Aus solchen Darstellungen lernt der Schachschüler mehr als aus ermüdenden Variantenanhäufungen, ein Erfahrungssatz, den ich zeit meines Lebens in eigenen Büchern befolgt habe, weswegen das vorliegende Buch auch von mir geschrieben sein könnte, was es aber leider nicht ist!

Der ursprüngliche Gedanke des israelischen, früher rumänischen Studienfachmanns Milu Milescu bestand darin, an einer möglichst umfassenden Sammlung von Analogien zwischen Partie und Studie die Bedeutung und den Wert der Studienkomposition für die Endspielführung in der praktischen Partie darzulegen. Dr. Staudte entzündete sich an dieser Idee, schritt aber weit darüber hinaus und schuf praktisch ein Lehrbuch der Endspielkunst auf unsystematischer Grundlage. Man erkennt wieder einmal, wieviel Schwierigkeiten die richtige Behandlung der Endspiele selbst großen Meistern bereitet. Und woran liegt das? An einer Tatsache, die in der Eröffnung und im Mittelspiel doch längst nicht so ausgeprägt zur Geltung kommt: dem Erfordernis der größtmöglichen Genauigkeit! Jeder Zug muß sitzen, kann man in vielen Endspielstellungen sagen. Und wenn man im Mittelspiel einen Fehler häufig noch gutmachen kann, ist er im Endspiel meist sofort spielentscheidend.

Man staunt über die ungeahnten schöpferischen Möglichkeiten im Endspiel, das - wie übrigens das Schachspiel überhaupt - mehr Ausnahmen als Regeln enthält. Und man muß den Verfassern dankbar sein, daß sie uns so interessante und sehenswerte Einblicke in ein wichtiges, sehr zu Unrecht von manchen Spielern als "trocken" bezeichnetes Teilgebiet des Schachspiels vermittelt haben.

Wer dieses Buch mit Anteilnahme studiert, der ist im 1 x 1 des Endspiels ein gutes Stück vorangekommen!

Berlin, Herbst 1964                                  Kurt Richter

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