Schachunterricht

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Von Artur Jussupow

192 Seiten, gebunden mit Leseband, 2. Auflage 2020

Jussupow Schachakademie Verlag


Vorwort

Zwischen 1999 und 2002 schrieb ich eine Reihe der Lehrhefte, die verschiedene Schachthemen erläuterten. Jedes Heft war aufgebaut wie eine Unterrichtseinheit mit einem theoretischen und einem prakti­schen Teil.

Dieses Experiment war nicht nur bei meinen Studenten ziemlich po­pulär. Auch viele meiner Schachkollegen - Großmeister und Trainer - hatten positiv über diese Form des einzelnen Trainings berichtet und einige von Ihnen benutzten das Heftmaterial für ihren Schachunter­richt.

Diese wohlwollende Reaktion führte zu einer englischen Übersetzung der Hefte, und im Jahr 2004 legte der Chessgate Verlag alle Hefte zu­sammen in einem Buch mit dem Titel "Chess Lessons" auf.

Zwar unterscheiden sich die verschiedenen Themen im Schwierig­keitsgrad, so dass nicht alle auf Spieler gleicher Spielstärke abzielen, aber dennoch wollten die meisten Leser sich an allen Themen versu­chen. Somit schien die Zeit gekommen, auch für deutsche Leser eine Gesamtausgabe als Buch zu schaffen. Dabei ist die Verschiedenartig­keit und der unterschiedliche Schwierigkeitsgrad der Themen durch­aus als Stärke des Buches zu sehen. Ein Leser, der mit Ehrgeiz an der Verbesserung seines Schachs arbeitet, findet darin gleichsam einen großen Test, mit dessen Hilfe er seine Fähigkeiten in Bezug auf Taktik, Variantenberechnung, positionelles Spiel, Endspiel oder Strategie überprüfen und verbessern kann.

Für einen Schachtrainer liefert dieses Buch fertige Lehrmaterialen, die die unterschiedlichen Aspekte des Schachspiels umfassen. Er findet im Buch auch viele nützliche Übungen, die bereits nach Schwierigkeits­grad sortiert sind.

Wenn wir das Buch aus dieser Perspektive betrachten, haben wir zu­erst 3 taktische Themen und Tests, nämlich das 1. Kapitel "Grundrei­henkombinationen", das 6. Kapitel "Doppelangriff" und das 10. Kapitel "Figurenfang". Die taktischen Themen sind im Allgemeinen einfacher, und Spieler mit einer Spielstärke unter 1500 ELO/DWZ sollten am be­sten mit diesen beginnen.

Zweitens haben wir 2 positionelle Themen und Tests: das 4. Kapitel "Abtausch" und das 9. Kapitel "Verbesserung der Figurenstellung".

Drittens, haben wir auch 2 Endspielthemen und Tests: 3. Kapitel "Fal­scher Läufer" und 8. Kapitel "Zugzwang".

Diese 4 Themen sind etwas schwieriger und eher für fortgeschrittene Spieler mit ELO/DWZ Niveau über 1500 geeignet. Aber ich bin davon überzeugt, dass eigentlich jeder aufmerksame Leser davon profitieren kann!

Weiter gibt es 2 Themen und Tests über das Variantenberechnen: Das 2. Kapitel "Kandidatenzüge" und das 7. Kapitel "Ausschlussme­thode". Diese Themen sind geeigneter für Vereinsspieler mit einem ELO/DWZ Niveau über 1800. Weniger erfahrene Spieler sollten das Un­terrichtsmaterial lesen und zunächst nur die einfachsten Übungen, die mit einem oder zwei Sternen gekennzeichnet sind, zu lösen probieren.

Das 5. Kapitel beschäftigt sich mit einem strategischen Thema: "Frei­bauer im Mittelspiel". Es enthält viele zusätzliche Beispiele, die starke Vereinsspieler auch als Übungen verwenden können. Für die weniger geübten Spieler ist es völlig ausreichend, diese Beispiele sorgfältig auf dem Schachbrett nachzuspielen.

Wie sollte ein ambitionierter Spieler mit diesem Buch arbeiten? Ich schlage zwei Möglichkeiten vor: eine direkte Methode und eine auf Niveausteigerung ausgerichtete Methode. In der direkten Methode studieren Sie das Buch auf die übliche Weise: lesen Sie zuerst das Un­terrichtsmaterial und lösen Sie dann die Übungen. Die Übungen ha­ben unterschiedliche Schwierigkeitsstufen, was durch die Sterne ge­kennzeichnet ist.

Entsprechend Ihrer Spielstärke gibt es für jeden Stern Punkte im Rah­men einer gewissen Bedenkzeit:

- unter 1500 ELO/DWZ, 1 Punkt für die richtige Lösung und bis zu 10 Minuten Bedenkzeit;

- 1500-1800 ELO/DWZ, 1 Punkt und bis 7 Mi­nuten Bedenkzeit;

- über 1800 ELO/DWZ, 1 Punkt und bis 5 Minuten Bedenkzeit.

Um also eine Übung mit 3 Sternen zu lösen, hat ein fortgeschrittener Spieler mit DWZ 1650 21 Minuten Bedenkzeit und für die richtige Ant­wort bekommt er 3 Punkte.

Am Ende jedes Kapitels kann der Leser die richtigen Antworten finden und sehen, wie gut er das Thema verstanden hat. Die Punkte können in der Ergebnistabelle eingetragen werden. Für das Variantenberechnen gibt es einige spezielle spielpraktische Übungen in den entsprechenden Kapiteln, die Sie Zug um Zug nach­spielen können. Beachten Sie bitte die Anweisungen vor den jeweili­gen Teilen.

Die zweite, auf Niveausteigerung ausgerichtete Methode ist für Spie­ler mit ELO/DWZ unter 1500 geeignet. Lesen Sie zuerst das Unter­richtsmaterial, danach versuchen Sie nur die Positionen der ersten zwei Niveaus zu lösen. Nachdem Sie so das ganze Buch durchgearbeitet haben, können Sie wieder zurückkommen und die Positionen des Niveaus 3 betrachten. Wenn Sie mit den Ergebnis­sen zufrieden sind, steigern Sie das Niveau wieder. Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass Sie für das nächste Niveau noch nicht bereit sind, stellen Sie das Buch zurück in Ihren Buchschrank, beschäftigen Sie sich anderweitig mit Schach, aber nach ein Paar Monaten kehren Sie zu­rück und versuchen Sie noch einmal!

Aber das Wichtigste, lieber Leser! Bitte nehmen Sie alle diese Punkte nicht zu ernst. Ich hoffe wirklich, dass Sie einfach das Buch genießen können.

Schließlich möchte ich mich noch bei einigen Leuten bedanken, die mir halfen, dieses Buch vorzubereiten: bei meiner Frau Nadja, die für die technische Arbeit und Design zuständig war und das Buch produ­zierte, bei meinem Schachlehrer Mark Dvoreckij für viele schachliche Ratschläge, die dieses Buch verbessert haben, bei Mike Rosa und Rein­hold von Schwerin für die Korrektur einiger Fehler in der deutschen Ausgabe, bei Semen Oxman und Oleg Aizman für viele Ratschläge be­züglich Buchdesign und Satz und schließlich bei meiner Tochter Katja für das schöne Foto auf dem Buchumschlag.

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