Meister gegen Amateur

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Von Max Euwe und Walter Meiden

214 Seiten, gebunden - mit Leseband, 9. Auflage 2017, Erstauflage 1968

Joachim Beyer Verlag


Der zweite Band der beliebten, längst als klassisch geltenden Euwe/Meiden-Trilogie liegt nun in der 9. Auflage vor. Anhand von 25 ausführlich erläuterten Partien zwischen unbekannten Kontrahenten, lediglich spezifiziert als Meister und Amateur, geben die Autoren eine grundlegende Einweisung zur Führung einer Schachpartie. Einzig fundamentale Vorkenntnisse von gängigen taktischen Motiven werden vorausgesetzt. Jeder Partie ist eine Einführung vorangestellt, die eine Zusammenfassung der dort auftretenden, thematisch relevanten Aspekte liefert. In den Partien selbst werden vorrangig die charakteristischen, in allen Phasen auftauchenden Fehler des Amateurs und deren Ausnutzung durch den Meister diskutiert. Häufig beruhen diese Fehler auf einem mangelhaften Verständnis strategischer Zusammenhänge, aber auch auf taktischen Unzulänglichkeiten oder unzureichenden eröffnungstheoretischen Kenntnissen. Bei den letzteren stehen die unveränderten allgemeinen Prinzipien der Eröffnung im Blickfeld und nicht etwa ständig wechselnde Modeströmungen.

Dieses wegweisende Lehrbuch des Schachspiels richtet sich an fortgeschrittene Anfänger und Vereinsspieler, die noch keine Meisterstärke erlangt haben, aber durch die Aneignung meisterhafter Denkweisen und Spielstrategien den Grundstein für eigene Fortschritte legen wollen. Eine graduelle Steigerung dieser Zielsetzung wird in den beiden Nachfolgebänden der Trilogie realisiert. Die didaktisch gelungene Umsetzung, insbesondere die Ausgewogenheit von leicht verständlichen Textkommentaren und analysierten Varianten ist sicher dafür verantwortlich, dass dieses instruktive Werk über Generationen eine umfängliche Leserschaft angezogen und begeistert hat.

Vorwort

Spielt der Meister mit dem Amateur, so stößt er gewöhnlich auf eine andere Art und eine größere Zahl schwächerer Züge und Irrtümer als im Kampf mit Ebenbürtigen. Das sind eben die schwächeren Züge und die Art von Fehlern, die der Amateur beim Spiel mit anderen Amateuren antrifft.

Auf welch bessere Weise könnte der Amateur lernen, wie schwaches Spiel seiner Gegner auszunützen sei, als zu studieren, wie ein Meister solche Stellungen behandeln würde? Wenn die glänzenden Partien Paul Morphys gegen die Meister des 19.Jhdt. vielen Amateuren weit lehrreicher zu sein scheinen als die viel tiefgründigeren Siege der Großmeister des 20.Jhdt. über ihre Kollegen, so gerade deswegen, weil Morphs Triumphe über seine schwächeren Gegner schlagend darlegen, wie die Irrtümer des un­terlegenen Spielers am besten auszunützen sind.

Dieses Buch besteht aus 25 Partien zwischen "Meister" und "Amateur". Unter den Amateuren befinden sich schwache Spieler, die charakteristi­sche Anfängerzüge machen (wie sie in Meisterpartien nie vorkommen), und auch Fortgeschrittene, die Schach studiert und sich eine beträchtliche Menge technischer Fertigkeiten angeeignet haben, aber noch nicht alle strategischen Zusammenhänge einer Stellung verstehen. Die Namen der Spieler haben wir fortgelassen, weil den Partien selbst keine besondere Bedeutung zukommt. Unser Kriterium bei der Auswahl der Partien be­stand nicht darin, dass ein Meister einem Amateur gegenübersaß, sondern dass ein Spieler, der meisterhaftes Können bewies, in überzeugender Weise gezeigt hat, wie gewisse typische Fehler eines anderen, der wie ein Ama­teur spielte, überzeugend ausgebeutet werden können.

Dieses Werk erläutert nicht nur, wie man mangelhaftes Spiel erkennt und verwertet; in seinem laufenden Kommentar befasst es sich mit der eigent­lichen Natur des Schachs und bespricht die verschiedenen Aspekte des Schachspiels, wie sie sich in den Partien selbst ergeben.

Beim Studium der Partien ist es empfehlenswert, die Züge des Meisters zu bedecken und jeweils den Versuch zu machen, sie vorherzusehen und womöglich die Fortsetzung der Abzweigungen zu finden, bevor man die gegebenen Analysen nachliest.

Wir schulden einer Anzahl namenloser Spieler Dank, die die verschiede­nen Partien in Manuskriptform durchsahen und weitere Fragen zu mannig­fachen Möglichkeiten aufwarfen. Besonders dankbar sind wir Herrn Nor­man Cotter, Wilmington-Delaware, für seine Hilfe, Bemerkungen und Ermutigungen während der Jahre, in denen dieses Buch geschrieben wurde.

Max Euwe, Amsterdam

Walter Meiden, Columbus (Ohio)

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